1 Glas Wein und eine liebevolle Hilfe

eingetragen in: Blog 0

Ach…. die Nächte, die sind eigentlich das Schlimmste. Irgendwann ist Katja bei uns. Ganz liebevoll kümmert sie sich um ihre Oma, der sie wohl noch nie so nah war, wie in diesen Tagen und Nächten. Meistens flüstern wir, weil wir Angst haben, Mama zu erschrecken. Von dem vielen Flüstern werden wir ganz heiser und manchmal fragen wir uns, ob die ganze Flüsterei überhaupt notwendig ist. Und da kommt „diese fremde Frau“ (wie Mama sie bezeichnet hat), die ehrenamtliche Hospizbegleiterin ins Spiel. Sie schenkt uns Zeit. Zeit, in der wir uns mal erholen können. Ich will dann meistens nur schlafen, Sabine an die Luft und Katja nutzt die Zeit, um für uns etwas einzukaufen. Die fremde Frau heißt Paula. Sie bringt Ruhe in unser aufgewühltes Leben, erträgt unsere Tränen, setzt sich zu Mama ans Bett und passt auf sie auf. Sie fragt auch immer, wie es uns geht und hört sich unseren Kummer an. Es ist so wichtig, dass wir uns mitteilen können und in ihr eine Zuhörerin finden. Aber sie tut noch mehr. Sie hilft uns, das, was wir da alle erleben, als etwas Natürliches anzusehen. Wir müssen doch gar nicht dauernd leise sein, meint sie. Schließlich sei Mama doch zu uns gekommen, um bei uns zu sein. Sie will uns doch hören, sehen und um sich wissen. Wie recht sie hat. „Nehmen sie sich doch heute Abend ein Gläschen Wein und setzen sie sich zu ihrer Mutter und unterhalten sich. So, wie sie es sonst vielleicht auch gemacht hätten“, sagt sie. So könnten wir Mama doch auch noch ein bisschen teilhaben lassen an unserem Leben. Es tut gut, dass Paula da ist. Und obwohl wir sie ja erst vor ein paar Tagen kennengelernt haben, scheint sie so vertraut. Ihre Anwesenheit tut uns so gut. Sie gibt uns ein gutes Gefühl, wenn sie sich mit einem Buch neben das Bett von Mama setzt und wir uns ein wenig zurückziehen können. Wäre etwas, würde sie uns rufen. Das wissen wir.